Hybris am Hindukusch

Hybris am Hindukusch
Michael Lüders, Die scheinheilige Supermacht

Wie der Westen in Afghanistan scheiterte

C.H. Beck

2022
203 S. mit Karte
ISBN 978-3-406-78490-3
€[D] 14,95
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Nach 9/11 stürzten die USA die Taliban in Kabul. Es war der Auftakt im «Krieg gegen den Terror». Allein in Afghanistan gab Washington dafür in 20 Jahren mehr als 2000 Milliarden Dollar aus. Doch jetzt sind die Taliban erneut an der Macht. Wie konnte es soweit kommen? Michael Lüders zieht eine schonungslose Bilanz des Desasters am Hindukusch und erklärt, warum der Westen dort scheitern musste.

Es ist keine gute Idee, in Afghanistan einzumarschieren. Dagegen sprechen die Geografie und historische Fakten. Im 19. Jahrhundert erlitten die Briten dort die vielleicht größte Niederlage ihrer Kolonialgeschichte. In den 1980ern scheiterte die Sowjetunion bei dem Versuch, das Land zu unterwerfen. Diese selbstverschuldete Niederlage trug zu ihrem Untergang bei. Doch die USA und ihre Verbündeten haben aus der Vergangenheit nichts gelernt. Ohne Plan und klare Ziele besetzten sie 2001 Afghanistan. Sie finanzierten ein korruptes Regime in Kabul, während Tausende Zivilisten bei Drohnenangriffen und nächtlichen Razzien starben: Jeder Bärtige galt als Terrorist. Ein Land verändern zu wollen, ohne es zu verstehen – das ist Größenwahn. Hybris am Hindukusch.

Inhalt:

  • Vorwort
  • Die Russen kommen: Das britische Empire und sein «Großes Spiel» in Afghanistan
  • Die Sowjets kommen: Ein mörderischer Glaubenskrieg am Hindukusch
  • «Robin Hood» schafft Ordnung: Der erste Siegeszug der Taliban
  • Feministinnen, Pipelines und Terror: Die USA suchen ihren Weg
  • Verhandelt wird nicht: 9/11 und der«Krieg gegen den Terror»
  • Fast ein Country-Song: Warlords, Drohnen und Hollywood erschaffen eine schöne, neue Welt
  • Surge – die große Welle: Dollars ohne Ende, gefälschte Wahlen, noch mehr Soldaten
  • Ein deutsches Massaker: Oberst Klein und das laute Schweigen in Berlin
  • «Wächter der Freiheit»: Der zweite Siegeszug der Taliban
  • «Sie sind tot»: Warum die Befreiung afghanischer Frauen und Killerkommandos für Washington zusammengehören
  • Zurück in die Vergangenheit? Die Taliban an der Macht
  • Epilog: Aus dem Desaster lernen
  • Anmerkungen
  • Karte